Am 17. Februar 2025 findet in Berlin der Tag der mittelständischen Bauwirtschaft statt, zu dem die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e.V. (BVMB) einlädt. Über 500 Vertreterinnen und Vertreter aus deutschen Bauunternehmen werden erwartet, um die Herausforderungen und Perspektiven der Branche zu diskutieren. Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat seine Teilnahme ebenfalls zugesagt, was der Veranstaltung zusätzliche Relevanz verleiht. Das Treffen steht im Kontext einer schwächelnden Baukonjunktur, die laut BVMB-Präsident Martin Steinbrecher nicht nur mit äußeren Faktoren, sondern auch mit politischen Entscheidungen verknüpft ist.

Forderungen nach Stabilität und Investitionssicherheit

Steinbrecher betont die Notwendigkeit einer verlässlichen Finanzpolitik, da Unsicherheiten im Bundeshaushalt 2025 sowie die unstete Infrastrukturfinanzierung die strategische Ausrichtung der Unternehmen erschweren. „Mehr als alles andere benötige die Bauwirtschaft langfristige Planungs- und Investitionssicherheit“, zitiert die Pressemitteilung den BVMB-Präsidenten. Besonders die bevorstehenden Bundestagswahlen wecken Erwartungen, jedoch warnt Steinbrecher davor, darin einen Automatismus für positive Veränderungen zu sehen.

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Kritik und Forderungen an die Politik

Der BVMB-Präsident richtet scharfe Kritik an die derzeitige Politik und fordert tiefgreifende Maßnahmen sowie den echten politischen Willen, Probleme zu lösen. Besonders der Infrastruktur- und Wohnungsbau sollte Spitzenpriorität genießen. Steinbrecher bemängelt, dass öffentliche Bauaufträge in Höhe von rund 60 Milliarden Euro, die als realistischer Bedarf genannt werden, nicht ausreichend bedient werden. Er hebt hervor, dass Infrastrukturprojekte wie Schienenwege, Straßen und Breitbandnetze für das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger elementar sind und fordert eine Vereinfachung der bürokratischen Prozesse, die eine effiziente Bauwirtschaft ermöglichen.

Effizienter Umgang mit Ressourcen gefordert

Die Bauwirtschaft erwartet von der kommenden Bundesregierung ein unternehmerisches Denken und einen effizienten Ressourceneinsatz. „Die Infrastruktur und der Wohnungsbau sollten nach der inneren und äußeren Sicherheit höchste Priorität haben“, so Steinbrecher. Er fordert zudem bessere steuerliche und bürokratische Rahmenbedingungen, um die Wirtschaftswende zu unterstützen. In einem Punkt zeigt er sich kompromissbereit: Neue Schulden sollten kein Tabu sein, wenn dringend nötige Investitionen anstehen und keine anderen Spielräume bestehen.

Neustart für einen zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort

Steinbrecher hebt hervor, dass es nicht allein an finanziellen Mitteln mangelt, sondern auch die Verwaltung die Planungs- und Genehmigungsverfahren zügiger und in hoher Qualität durchführen muss. Ein mutiger Neustart sei erforderlich, um Deutschland als Wirtschaftsstandort attraktiv zu gestalten und unternehmerische Tätigkeiten zu erleichtern. Weniger Bürokratie und attraktivere Rahmenbedingungen könnten die Lähmungen im Sektor aufheben und die Bauwirtschaft voranbringen.

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