Am 12. und 13. Februar 2025 fand der FACHKONGRESS RECYCLING im Coreum in Stockstadt statt. Organisiert durch die DA Service GmbH im Auftrag des Fachausschusses Recycling und Entsorgung des Deutschen Abbruchverbandes (DA), zog die Veranstaltung rund 200 Teilnehmer an. Der Kongress bot Vorträge, Führungen sowie ein abendliches Get-Together, um aktuelle Entwicklungen im Bereich Recycling und der Ersatzbaustoffverordnung (EBV) zu diskutieren.
Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf praxisnahen Lösungsansätzen, wie Johannes Schlenter, Vorstandsvorsitzender des DA, in seiner Eröffnungsrede betonte. Der Untertitel „Von der Praxis für die Praxis“ sollte das Ziel verdeutlichen, praktikable Ansätze für die Beteiligten zu bieten. Michael Weiß, Vorsitzender des Fachausschusses, moderierte das vielfältige Programm und zog Resümees nach jedem Vortrag.
Erfahrungen mit der Ersatzbaustoffverordnung (EBV)
Während der Vorträge wurden sowohl positive Entwicklungen als auch bestehende Herausforderungen der EBV thematisiert. Beispielsweise stellte Robert Oettinger von der Oettinger GmbH fest, dass die Akzeptanz von Recyclingbaustoffen gestiegen sei, seit die EBV in Kraft trat: „Eine EBV ist besser als 16 unterschiedliche Regelungen. Die Hersteller, die vorher schon gut und sauber gearbeitet haben, fahren auch jetzt sehr gut.“ Allerdings wurden auch Punkte für eine Verbesserung identifiziert.
Rechtsanwalt Dr. Markus Pauly beleuchtete die rechtlichen Rahmenbedingungen der EBV, insbesondere das Thema des Abfallendes für mineralische Ersatzbaustoffe. Er erklärte, dass alle Materialien, die die Anforderungen erfüllen, ihre Abfalleigenschaft verlieren können. Pauly warnte jedoch auch vor den möglichen Haftungsrisiken.
Podiumsdiskussion über Visionen und Realitäten
Die Podiumsdiskussion auf dem Kongress thematisierte die Diskrepanz zwischen politischen Visionen zur Kreislaufwirtschaft und deren praktischer Umsetzung. Michael Weiß moderierte die Diskussion, die sich auch mit der gesteigerten Akzeptanz und den operativen Herausforderungen der EBV auseinandersetzte. Die technische Gleichwertigkeit von Primär- und Sekundärbaustoffen war ebenfalls ein Diskussionspunkt, wobei die Forderung nach vereinheitlichten Prüfungen geäußert wurde.
Michael Kreppold von der Konrad Kreppold GmbH zeigte die Möglichkeiten der Gesteinskörnung und des R-Betons auf. Dr. Gregor Silvers von der Max Wild GmbH präsentierte Einblicke in ihre Bodenwaschanlage, wodurch die Qualitätssteigerung des Endprodukts behandelt wurde. Zum Abschluss zog Michael Weiß ein positives Fazit der Veranstaltung: „Die Ideen sind vorhanden, in Zukunft geht es um die Umsetzung.“