Die jüngsten Konjunkturdaten zeigen einen signifikanten Rückgang der realen Auftragseingänge im Straßenbau in Nordrhein-Westfalen. Von Januar bis November 2024 gingen diese um 10,4 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Im Gegensatz dazu verzeichnete Deutschland insgesamt einen Anstieg von 7 %. Damit ist NRW das Schlusslicht im bundesweiten Vergleich.

Herausforderungen durch gesteigerte Kosten

Seit 2021 stiegen die Baukosten im Straßenbau um über 40 %, während die Haushaltsmittel nahezu stagnierten. Für das Jahr 2025 sind die Mittel für den Landesstraßenbau von 58,9 Millionen Euro auf 41 Millionen Euro gekürzt worden. Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes NRW, betont: „Mit diesen Mitteln ist weder der Erhalt der bestehenden Infrastruktur noch der dringend notwendige Aus- und Neubau annährend finanzierbar.“

Zusätzlich wurde bekannt, dass NRW in den Jahren 2022 und 2023 rund 60 Millionen Euro an Bundesmitteln nicht abrief, bedingt durch fehlende Planungskapazitäten. Wiemann fordert: „Die Baulastträger sind nicht ausreichend ausgestattet, um die Projekte rechtzeitig zu realisieren.“

Bedeutung von Aus- und Neubau

Der Bauindustrieverband NRW hebt die Wichtigkeit des Aus- und Neubaus neben der Sanierung bestehender Infrastruktur hervor. Wiemann erklärt, dass NRW seine Zukunftsfähigkeit nicht verlieren dürfe, um den Anforderungen von Wirtschaft und Bevölkerung gerecht zu werden.

Der Bauindustrieverband NRW appelliert an die Landesregierung, die Investitionen in den Straßenbau zu erhöhen und Planungsverfahren zu beschleunigen. „Der Standort NRW braucht mutige Entscheidungen und eine klare Priorität für die Verkehrsinfrastruktur“, so Wiemann abschließend.

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