Der Boden spielt eine zentrale Rolle als Lebensgrundlage in Nordrhein-Westfalen. Er trägt zur Biodiversität und Artenvielfalt bei, gewährleistet sauberes Grundwasser und unterstützt die Klimafolgenanpassung. Zudem ist Boden essenziell für die Erzeugung von Lebensmitteln, bietet Platz zum Wohnen und Erholen und bildet die Grundlage für wirtschaftliche Tätigkeiten. Angesichts der dichten Besiedlung in Nordrhein-Westfalen sind natürliche, naturnahe und landwirtschaftliche Böden lang sowohl wertvolle als auch begrenzt verfügbare Güter. Sie stehen unter erheblichem Konkurrenzdruck und ihr Erhalt ist für nachfolgende Generationen von großer Bedeutung.
In diesem Kontext wird der Bodenschutzpreis vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (MUNV) sowie dem AAV – Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung vergeben. Der Preis soll das Flächenrecycling und die Altlastensanierung fördern und das öffentliche Bewusstsein für den Bodenschutz stärken. Er zeigt die damit verbundenen Chancen auf. Bereits zum sechsten Mal wird dieser Preis in NRW ausgelobt, nach den Verleihungen in den Jahren 2009, 2011, 2014, 2018 und 2021.
Bewertungskriterien für eingereichte Projekte
Die eingereichten Projekte durchlaufen zunächst eine Vorprüfung durch ein Fachgremium. Dieses überprüft die Einhaltung der geforderten Kriterien. Anschließend bewertet eine Jury die Projekte. Die Kriterien umfassen die Erarbeitung und Umsetzung von Bodenschutzkonzepten auf kommunaler Ebene, Strategien zur Entwicklung brach gefallener Areale, wie zum Beispiel Brachflächenkataster, sowie den Beitrag zur Innenentwicklung und Standortverbesserung.
Für die Bewertung der Projekte ist entscheidend, wie der Boden- und Ressourcenschutz umgesetzt wird. Dazu gehört die Separierung und Wiederverwertung von Bodenmaterial und Bauschutt unterschiedlicher Qualität. Weitere Aspekte sind der bodenschonende Umgang bei Abbruch, Sanierungsdurchführung, Wiedereinbau und Rekultivierung, sowie die bodenkundliche Baubegleitung bei Bauarbeiten. In urbanen Räumen wird auch die Förderung der Bodenkühlleistung, etwa durch Entsiegelung, bewertet.
Beteiligte Akteure und Zielgruppen des Wettbewerbs
Der Landeswettbewerb richtet sich an eine Vielzahl von Akteuren. Dazu gehören Unternehmen aus Wirtschaft, Handel, Logistik und Handwerk, Gemeinden und Gemeindeverbände, Zweckverbände und kommunale Arbeitsgemeinschaften. Auch private Kooperationen und Arbeitsgemeinschaften, einschließlich Ingenieur- und Planungsbüros, Architekten, Landschaftsarchitekten, Projektentwickler, Stadtplaner, Grundstückseigentümer, Bauträger und Baufirmen, sind angesprochen.