Eine Siebanlage dient der Trennung von Schüttgütern. Typische Schüttgüter auf der Baustelle sind beispielsweise Erde, Mutterboden oder Bauschutt / Recyclingmaterial. Mit mobilen Anlagen kann beispielsweise Aushub noch auf der Baustelle aufbereitet werden, so dass ein Wiedereinbau ermöglicht wird. Dies kann Entsorgungskosten sparen und ist ganz im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.
Funktionsprinzip
Das Prinzip ist denkbar einfach: Über einen Bagger oder Radlader wird die Siebanlage von oben befüllt. Dort trifft das Material auf einen oder mehrere Siebe mit unterschiedlichen Maschenweiten. Körner, deren Durchmesser kleiner als die Maschenweite sind, können das Sieb passieren. Allerdings ist hier der kleinste Durchmesser maßgeblich. Längliche Bestandteile, die eigentlich zu groß sind, können ebenfalls passieren.
Im einfachsten Fall fällt bei Flachdecksieben die feinere Fraktion nach unten durch, die gröbere Fraktion wird zur Seite hin abgetrennt. In Verbindung mit Förderbändern kann das getrennte Schüttgut auch abtransportiert werden. So kann beispielsweise Überkorn, das vor Ort nicht mehr verwendet werden kann, direkt in bereitgestellte Container verbracht werden.
Damit die Siebanlage funktioniert, müssen die Siebe in Bewegung versetzt werden. Hier gibt es verschiedene Varianten. So können die Siebsätze schwingen oder vibrieren. Idealerweise ist das zu trennende Material trocken, damit sich die einzelnen Körner gut voneinander lösen. Beispielsweise bei feuchter Erde können unter Umständen mehrere Siebdurchgänge erforderlich sein. Bei bindigen Böden wie Schluff kann das Sieben ebenfalls schwierig sein.
Neben Flachdecksiebanlagen sind auch Anlagen mit Trommelsieben üblich. Hierbei wird beispielsweise Boden durch eine längliche, rotierende Trommel transportiert. Die Trommel ist perforiert und lässt analog zum oben beschriebenen Ablauf feinere Bestandteile durch. Die gröberen Anteile passieren die Trommel vollständig und werden am anderen Ende ausgegeben.
Leistungsfähigkeit und Transport
Die Anlagen können sowohl mobil als auch stationär betrieben werden. Manche Maschinen sind bereift und können direkt transportiert werden, andere können mit dem Bagger angehoben und beispielsweise über einen Tieflader transportiert werden. Je nach Größe kann die Leistung sehr unterschiedlich ausfallen. 100 bis 200 Tonnen pro Stunde sind hier übliche Größenordnungen für baustellengeeignete Siebanlagen.