Ein Joint Venture bestehend aus Daimler Truck, dem Energieversorger EnBW und der Stadt Wörth am Rhein plant ein Geothermie-Heizwerk in der Nähe der Grenze zu Baden-Württemberg. Laut Stefan Ertle, Co-Geschäftsführer des Projekts, soll das Werk bis 2029 in Betrieb genommen werden. Die Anlage zielt darauf ab, bis zu 90 Prozent des Wärmebedarfs des Daimler-Truck-Werks in Wörth zu decken und gleichzeitig zur klimaneutralen Transformation der rund 20.000 Einwohner zählenden Stadt Wörth beizutragen. Ertle äußerte: „Der Oberrheingraben ist günstig dafür. Anderswo in Deutschland wird das längst gemacht.“

Funktionsweise des Geothermie-Heizwerks

Das geplante Geothermie-Heizwerk wird heißes Wasser aus der Tiefe fördern, die Wärme extrahieren und das abgekühlte Wasser in die Erde zurückführen. Diese Technologie wird bereits in anderen Regionen Deutschlands erfolgreich angewendet. Das Joint Venture, bekannt unter dem Namen WärmeWerk Wörth, beginnt an diesem Montag mit 3D-seismischen Messungen in den Städten Wörth, Hagenbach, Jockgrim und Kandel. Diese Messungen dienen der Standortbestimmung für das Heizwerk und sollen in etwa drei Wochen abgeschlossen sein. Spezialfahrzeuge, sogenannte Vibrotrucks, senden dabei Schwingungen in den Untergrund, die von Geophonen aufgefangen werden. Die gesammelten Daten werden zu einem 3D-Modell des Untergrunds verarbeitet.

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Planung und Finanzierung des Projekts

„Das Modell ist für uns wichtig“, kommentierte Ertle, „wir suchen eine Fläche von ungefähr zwei Hektar, das sind etwa zwei Fußballfelder, auf der das Heizwerk entstehen soll.“ Die erste Bohrung ist für 2026 vorgesehen, eine zweite im Jahr darauf, wobei der Baubeginn des Heizwerks für 2028 geplant ist. Etwa 40 Prozent der geplanten Kosten in Höhe von etwa 60 Millionen Euro werden vom Bundeswirtschaftsministerium getragen, während der Rest vom Joint Venture finanziert wird. Ziel ist es, die erste Bohrung im Jahr 2026 abzuschließen.

Einbindung der Bevölkerung

Ertle versprach, auf kritische Fragen der Bevölkerung rund um Messungen und Bohrungen einzugehen. „Wir haben eine E-Mail-Adresse, unter der man sich jederzeit an uns wenden kann. Darüber hinaus schalten wir im Zeitraum der Messkampagne eine Hotline scharf“, erklärte Ertle und versicherte, dass alles regelkonform ablaufe. Im Innenstadtbereich werde ein kleines Fahrzeug eingesetzt, das in puncto Lautstärke einem Müllwagen ähnlich sei. Ertle verglich die Messungen mit einer Wanderbaustelle: „Wir sind vielleicht eine Minute da und fahren dann 30 Meter weiter.“

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