Die Bauwirtschaft befindet sich laut Bauwirtschaft Baden-Württemberg in einer schwierigen Lage. Markus Böll, Präsident der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, zieht eine ernüchternde Bilanz: „Gestiegene Material- und Energiepreise, hohe Bauzinsen, ausufernde Bürokratie und überzogene Baustandards setzen vor allem dem Wohnungsbau zu. Hier herrscht seit mehr als zwei Jahren Krise.“ Die Umsätze im Wohnungsbau sind von Januar bis November 2024 nominal um 12,6 Prozent gesunken. Der Wirtschafts- und öffentliche Bau verzeichnen ebenfalls sinkende Wachstumsraten.

Rückläufige Auftragslage und Ausblick für Wohnungsbau, Straße und Schiene

Die rückläufigen Auftragseingänge (-5,5 %) deuten auf eine Verschlechterung der Situation im Jahr 2025 hin. Böll erwartet, dass „der Wirtschaftsbau negative Zahlen schreiben“ wird, während der Rückgang im Wohnungsbau anhält. Öffentliche Bauvorhaben stehen unter Druck, da die Finanzlage der Kommunen angespannt ist. Entschlossene politische Maßnahmen werden gefordert, um den Wohnungsbau zu beleben.

Sabine Schmucker, Vizepräsidentin der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, warnt vor einem Investitionsstau in der Verkehrsinfrastruktur. „Das marode Verkehrswegenetz wird zunehmend zu einem Risikofaktor für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.“ Weniger als zehn Brücken werden aktuell pro Jahr im Straßennetz erneuert, obwohl 100 pro Jahr nötig wären.

Auch die Schieneninfrastruktur ist betroffen. Ein Investitionsprogramm von 16,2 Milliarden Euro für 2024 ist durch den fehlenden Bundeshaushalt 2025 gefährdet. „Nach der Regierungsbildung im Frühjahr muss der Bundeshaushalt 2025 schnellstmöglich verabschiedet werden“, fordert Schmucker. Maßnahmen in Straßen- und Schienenbau müssen verstetigt werden, um die Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland zu sichern.

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