Unter einer Unterfahrung wird die Herstellung eines neuen Bauwerks unter einem bestehenden Bauwerk verstanden.
Ein Beispiel, bei denen dies eher die Regel als die Ausnahme ist, ist der Tunnelbau im innerstädtischen Bereich. Aber auch beim Leitungsbau werden häufig Bestandsbauwerke unterfahren.
Eine Unterfahrung kann ein großes Risiko für die darüber liegenden Bauwerke darstellen. Insbesondere, wenn der Abstand zwischen dem neuen und dem alten Bauwerk klein ist. Dann liegt beispielsweise der neue Verkehrstunnel im Lastabtragsbereich des Bestandsbauwerkes.
Im Bauzustand kann es zu Lastumlagerungen und Verformungen kommen, die sich schädlich auf den Bestand auswirken können. Bei einer Unterfahrung ist also genau zu untersuchen, welchen Einfluss diese auf die bestehenden Bauwerke hat.
Kann ein Bauwerksschaden nicht ausgeschlossen werden, so ist unter Umständen eine Nachgründung des Bestands notwendig, um auf die neue Gründungssituation zu reagieren und Schäden zu vermeiden. Gegebenenfalls kann auch ein Monitoring, also eine Beobachtung der Bestandsbauwerke im Einflussbereich der Unterfahrung, ausreichend sein.
Der Unterfahrung ähnlich ist die sogenannte Unterfangung. Hierbei wird lediglich eine Stützung unter dem Rand eines Bestandbauwerkes erstellt, um beispielsweise Schäden beim Aushub zu vermeiden.