Das bayerische Baugewerbe sieht für das kommende Jahr keine Besserung seiner Geschäftslage, wie Georg Gerhäuser, Präsident des Landesverbandes Bayerischer Bauinnungen, erklärte. Die konjunkturelle Lage bleibt angespannt, bedingt durch verschiedene Faktoren wie einem Ausgabenstopp bei Bundesbauvorhaben, kommunale Haushaltsschwierigkeiten, wirtschaftliche Rezession und fehlende Fördermittel.
Über die Hälfte der Unternehmen erwartet weitere Verschlechterung
Laut der Herbst-Konjunkturumfrage erwarten 53 Prozent der befragten Unternehmen eine Verschlechterung ihrer Lage, während nur 3 Prozent von einer Verbesserung ausgehen. Der Wohnungsbau zeigt einen deutlichen Einbruch, mit 36.379 genehmigten Wohnungen von Januar bis September 2024, was einem Rückgang von 14,9 Prozent entspricht. Mehr als die Hälfte der im Wohnungsbau tätigen Unternehmen blickt pessimistisch auf die kommenden sechs Monate, bedingt durch die unbefriedigende Auftragslage und politische Rahmenbedingungen.
Auftragsbestand ungenügend
Der Auftragsbestand erweist sich für 63 Prozent der Bauunternehmen als unzureichend. Unternehmen erwarten eine Verringerung der Umsätze und eine anhaltend negative Geschäftslage. Trotzdem zeigen erste Anzeichen im dritten Quartal eine leichte Verbesserung der Auftragseingänge in einigen Sektoren. Die Personalplanung bleibt weitgehend stabil, 70 Prozent der Unternehmen möchten ihren Personalbestand halten, trotz eines leichten Rückgangs der Beschäftigtenzahl im laufenden Jahr.
Forderungen an die Politik
Das Baugewerbe fordert die Fortführung der Wohnungsbauförderprogramme und Investitionen in die Infrastruktur, um Personalabbau zu vermeiden. Gerhäuser betont die Notwendigkeit eines baupolitischen Neustarts und die Dringlichkeit des Bundeshaushaltsbeschlusses 2025, um neue Bauprojekte zu fördern. Der Verband unterstützt die Forderungen des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes und sieht erheblichen Handlungsbedarf in der Gestaltung zukunftsfähiger Rahmenbedingungen für die Bauwirtschaft.