Die Hochschulwelt wurde um eine bedeutende Forschungsinfrastruktur erweitert: Die ETH Zürich hat eine neun Meter große Zentrifuge eingeweiht, die als leistungsstärkste in Europa gilt.

Einweihung der Zentrifuge am symbolischen Datum
Prof. Ioannis Anastasopoulos, Vorsteher des Departements Bau, Umwelt und Geomatik an der ETH, führte die Eröffnung an einem besonderen Datum durch: dem 17. Januar 2025. Dieses markiert den 30. Jahrestag des Erdbebens von Kobe. Die Zentrifuge wird genutzt, um die Interaktion von Bauwerken und Boden unter verschiedenen Naturgewalten zu untersuchen. Modelle der Bauwerke werden hierbei stark beschleunigt, um realitätsnahe Ergebnissen zu erzielen.
Alter Zentrifuge neues Leben eingehaucht
Anstatt eine neue Zentrifuge zu erwerben, hat die ETH Zürich ein ausgedientes Modell der Universität Bochum genutzt und aufgerüstet. Diese Entscheidung reduzierte die Kosten auf ein Viertel des Preises einer neuen Zentrifuge mit vergleichbarer Leistung. Der Aufbau der Infrastruktur verlief trotz Unterbrechungen durch die Corona-Pandemie erstaunlich erfolgreich und die Inbetriebnahme erfolgte mit nur einem Jahr Verspätung.
Betrieb und Betreuung
Seit eineinhalb Jahren ist die Zentrifuge bereits für die Forschung im Einsatz und wird wöchentlich in mehreren Tests genutzt. Ein Team aus zehn bis fünfzehn Forschenden und Technikern sorgt für den reibungslosen Betrieb. Die Komplexität der Modelle bestimmt die Häufigkeit der Experimente. Um Interferenzen mit sensiblen Labormessungen zu vermeiden, ist die Zentrifuge in einem speziellen Betongehäuse verbaut, das auf Stahlfedern ruht.