Die mögliche Intensität von Erdbeben unterscheidet sich regional. Daher wurden in Deutschland Erdbebenzonen eingeführt, die in einer Erdbebenzonenkarte dargestellt werden. Je höher die Zone, desto stärker ist der Erdbebeneinfluss auf ein Bauwerk.
Insgesamt gibt es 4 Zonen, die von 0 bis 3 durchnummeriert werden. Die Zonen decken allerdings nicht die komplette Fläche von Deutschland ab. Bei Bereichen außerhalb dieser Zonen sind Erdbeben beim Bau nicht zu berücksichtigen. Die Verteilung der Zonen geht aus der nachfolgenden Karte hervor.
In hoher Auflösung kann die Karte hier heruntergeladen werden.
Die Erdbebenzonenkarte war ursprünglich Bestandteil der Norm DIN 4149 („Bauten in deutschen Erdbebengebieten – Lastannahmen, Bemessung und Ausführung üblicher Hochbauten“).
Im Zuge der Angleichung der Normung im europäischen Raum wurde der Eurocode 8 eingeführt, der Vorgaben zur Bemessung und Konstruktion von Bauwerken unter Gesichtspunkten der Erdbebensicherheit macht. Dies mündete in der Einführung der Norm DIN EN 1998-1 („Auslegung von Bauwerken gegen Erdbeben – Teil 1: Grundlagen, Erdbebeneinwirkungen und Regeln für Hochbauten“). In deren nationalem Anhang ist nun die Erdbebenzonenkarte zu finden, die DIN 4149 ist nicht mehr gültig.
Jede Erdbebenzone deckt einen Bereich mit unterschiedlicher Erdbebenintensität ab, die als Zahlenwert auf der Europäischen Makroseismischen Skala angegeben wird.
- Erdbebenzone 0: Intensität liegt zwischen 6,0 und 6,5
- Erdbebenzone 1: Intensität liegt zwischen 6,5 und 7,0
- Erdbebenzone 2: Intensität liegt zwischen 7,0 und 7,5
- Erdbebenzone 3: Intensität liegt höher als 7,5
Außerhalb der Zonen liegt die Intensität des Bebens unter dem Wert von 6,0, wobei sich alle Intensitäten auf ein Erdbeben mit einer Wiederkehrperiode von 475 Jahren beziehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein solches Beben in 50 Jahren nicht überschritten wird, liegt bei 90 %.
Die Angabe der Erdbebenzone alleine ist für die Bemessung von Bauwerken nicht ausreichend. Ebenfalls notwendig ist die Angabe der Untergrundklasse und der Baugrundklasse.
Linktipp: Wer wissen möchte, in welcher Erdbebenzone seine Stadt liegt, dem sei die Seite des Deutschen Geoforschungszentrums (GFZ) des Helmholtz-Zentrums Potsdam empfohlen. Hier kann ein Ortsname in ein Eingabefeld eingegeben werden und die zugehörige Erdbebenzone und Untergrundklasse werden zurückgegeben.