Eine geologische Karte ist eine Karte, die den geologischen Aufbau eines Gebietes darstellt. Dargestellt werden meist die unmittelbar an der Oberfläche vorhandenen Böden und Gesteine. Je nach Kartenschwerpunkt werden dünne Deckschichten auch weggelassen.

Was zeigen geologische Karten?

Geologische Karten sind meist sehr bunt und schön anzusehen. Jede Farbe steht hierbei in der Regel für Böden oder Gesteine, die nach ihrem Ablagerungszeitraum gegliedert werden. So kann eine Farbe auch für mehrere Gesteinsarten stehen.

Basis der geologischen Karte ist eine topographische Karte, die eine Orientierung ermöglicht. So ist es möglich, sich bei einem Baugrundstück von Interesse einen ersten Überblick über die geologischen Verhältnisse zu verschaffen. Ein Bodengutachter weiß die Karten zu interpretieren und kann erste Schlüsse daraus ziehen.

Sinnvollerweise erfolgt der Blick auf die geologische Karte bereits vor Beginn der ersten Bohrung, da dann das Untersuchungsprogramm spezifisch auf die erwartete Geologie angepasst werden kann.

Zusätzlich zur Karte sind häufig auch geologische Schnitte beigefügt, die die Karte um einen weiteren Blickwinkel erweitern. Dies kann bei der Interpretation außerordentlich hilfreich sein.

Weiterhin gibt es oft noch Textteile zu den Karten, die sogenannten Erläuterungen zu der geologischen Karte. Hier sind konkrete Aufschlussstellen und die Gesteine im Kartiergebiet genau beschrieben.

Bei sogenannten ingenieurgeologischen Karten lassen sich oft auch Erfahrungswerte zu den Bodenkennwerten finden, die zum Beispiel für die Bemessung der Gründung eines Bauwerks relevant sind.

Eine Frage des Maßstabs

Es ist zu beachten, dass geologische Karten in verschiedenen Maßstäben vorliegen. Je kleiner der Maßstab, desto unschärfer sind die enthaltenen Informationen.

Die üblichen Maßstäbe reichen von 1 : 500 000 bis 1 : 25 000. Aber auch ein recht genauer Maßsstab von 1 : 25 000 reicht nicht aus, um auf eine Baugrunduntersuchung verzichten zu können. Die Karten basieren meist auf vergleichsweise wenigen Aufschlüssen, also punktuellen Informationen. Die Fläche wird durch Geologen aufgrund von Erfahrungen und Interpretationen der Aufschlüsse aufgefüllt.

Die Informationen aus der geologischen Karte sind als Hinweise zu verstehen und können keine Auskunft darüber geben, welche Baugrundverhältnisse auf einem konkreten Baugrundstück vorliegen. Zum Vergleich: Ein typischer Lageplan im Bodengutachten, der die Ansatzpunkte der Bohrungen zeigt, wird oft im Maßstab 1 : 250 oder gar 1 : 100 angefertigt. Im Vergleich dazu erscheint eine geologische Karte im Maßstab 1 : 25 000 wieder sehr grob.

Geologische Karten als Handwerkszeug des Bodengutachters

Ein guter Bodengutachter wird immer die Ergebnisse der Baugrunderkundung der geologischen Karte gegenüber halten. Das hilft, die Ergebnisse richtig einzuordnen und vermeidet Fehlinterpretationen oder Wissenslücken.