Schluff mag vielen noch kein Begriff sein und möglicherweise auch etwas seltsam klingen. Doch vielen wird er begegnen, wenn sie ein Haus bauen wollen.
Der Begriff beschreibt zweierlei: Zum einen handelt es sich um das Intervall einer Korngröße von Einzelkörnern zwischen 0,002 und 0,063 Millimetern, also sehr kleinen Bodenpartikeln. Zum anderen wird auch ein Boden, der zumindest aus 50 % solcher Einzelkörnern besteht, als Schluff bezeichnet.
Ein oft analog verwendeter Begriff ist Silt.
Als Korngrößenintervall liegt Schluff zwischen den Korngrößen von Ton und Sand. Im Bodengutachten findet sich oft die Kurzbezeichnung „U“, die auf die Norm DIN 4022 zurückgeht.
Schluff tritt im Boden selten alleine auf, meistens sind auch Ton- und Sandanteile enthalten. Die Mischung aus diesen drei Kornfraktionen wird dann oft als Lehm bezeichnet, was ein doch deutlich bekannterer Begriff ist.
In der Baugrube kann Schluff sehr tückisch sein. Wenn er komplett trocken ist, ist er mitunter sehr hart. Auch schwere LKWs und Baumaschinen können über Schluffboden fahren ohne, dass er davon groß beeinträchtigt wird. Sobald Wasser ins Spiel kommt, ändert sich das dramatisch, da es sich um einen sehr wasserempfindlichen Boden handelt. Er verliert dann seine Festigkeit und wird sehr schnell weich oder gar breiig.
Das Resultat ist nicht selten ein völlig zerstörtes Planum, auf dem nichts mehr aufgebaut werden kann. Oft bleibt dann nichts anderes übrig, als den aufgeweichten Schluff zu entfernen und durch gut verdichtbaren Boden auszutauschen.
Dies kann durch umsichtiges Bauen vermieden werden. Wenn zu erwarten ist, dass die Baugrube in Schluffboden liegt, dann enthält das Bodengutachten oft wertvolle Hinweise, wie damit in der Bauausführung umzugehen ist.
Positiv zu erwähnen ist, dass Schluff bei wenigstens steifer Konsistenz recht standfest ist und Böschungen unter einem größeren Winkel als beispielsweise bei nichtbindigen Sanden oder Kiesen angelegt werden können.