Am Friedrich-Krause-Ufer in Berlin entsteht das Büroprojekt Port ONE Berlin auf einer Fläche von 32.000 m². Für dieses Bauvorhaben setzt die BAUER Spezialtiefbau GmbH in Zusammenarbeit mit der RTG Rammtechnik GmbH auf innovative, emissionsarme Technologien. Dabei kommt erstmals die eRG 19 T hybrid zum Einsatz, ein Hybridgerät, das mit einer Kombination aus Diesel- und Elektromotor arbeitet und so die Emissionen und den Lärm auf der Baustelle erheblich reduziert.
Nachhaltige Baugrubenerstellung mit modernster Technik
Seit November 2022 arbeitet die BAUER Spezialtiefbau GmbH an der Baugrube und dem Fundament für das neue Bürogebäude. Das Ziel des Projekts ist die Herstellung einer wasserdichten Baugrube, die Platz für Tiefgaragen und Technikräume in den Untergeschossen bietet. Dazu wird eine Kombination aus verschiedenen Verfahren eingesetzt: das Mixed-in-Place-Verfahren (MIP), eine Pfahlwand sowie eine von Bauer entwickelte LWS-Silikatgelsohle. Zunächst wurde kontaminierter Boden ausgetauscht und Gründungspfähle gesetzt, um die Tragfähigkeit zu erhöhen. Anschließend folgten Vibrationsbohrungen mit der eRG 19 T hybrid, die exakt nach einem vorgegebenen Raster durchgeführt wurden. Das Verfahren sorgt für eine stabile und trockene Baugrube, die den weiteren Spezialtiefbauarbeiten zugutekommt.
Emissionsreduktion durch Hybridtechnik: Weniger Lärm, weniger CO₂
Die eRG 19 T hybrid, die erstmals im Rahmen des Port ONE-Projekts zum Einsatz kommt, überzeugt durch ihre innovative Antriebstechnik. Der Hybridantrieb vereint die Leistung eines 430-kW-Dieselmotors mit der Präzision eines 88-kW-Elektromotors. Dank dieser Kombination kann der Dieselmotor mit reduzierter Leistung arbeiten, wodurch sowohl die CO₂-Emissionen als auch der Lärm auf der Baustelle signifikant gesenkt werden. „Weniger Lärm, weniger Emissionen – wir zeigen, dass moderne Baustellen auch anders funktionieren können“, erklärt Lars Heilfort, Projektleiter bei BAUER Spezialtiefbau.
Im Hybridbetrieb reduziert die eRG 19 T hybrid den Dieselverbrauch um bis zu 68 %, was etwa 17 Liter pro Stunde weniger entspricht. Dies führt zu einer Einsparung von rund 45 kg CO₂ pro Stunde. Auf einen Monat hochgerechnet ergibt dies eine Einsparung von mehr als 7 Tonnen CO₂, was die Vorteile der innovativen Technik deutlich unterstreicht.
Vielseitigkeit der eRG 19 T hybrid: Leistungsstark und flexibel
Neben der Emissionsreduktion zeichnet sich die eRG 19 T hybrid auch durch ihre Vielseitigkeit aus. Das Gerät ist in der Lage, anspruchsvollste Rammarbeiten aus der nächsthöheren Geräteklasse effizient zu übernehmen. Der Elektromotor übernimmt zudem flexibel Hilfsarbeiten, wodurch die Technik präzise auf die jeweiligen Baustellenbedingungen reagieren kann. „Unsere Technik reagiert auf die Bedingungen vor Ort – für mich ein echter Gamechanger“, so Lars Heilfort weiter.
Modulares Design für hohe Flexibilität
Ein weiteres herausragendes Merkmal der eRG 19 T hybrid ist ihr modulares Design. Der Hybridanbau enthält alle Elektronikkomponenten, während der Elektromotor am Oberwagen in das Vierfach-Verteilergetriebe integriert ist. Wichtige Daten wie Stromverbrauch und Leistung können jederzeit über das Fahrer-Display abgerufen werden. Zudem lässt sich die maximale Netzanschlussleistung je nach Verfügbarkeit direkt in der Kabine anpassen, was eine hohe Flexibilität auf der Baustelle gewährleistet.
„Mit dieser Kombi aus Effizienz, Umweltschutz und modernster Gerätetechnik setzen wir neue Maßstäbe für den modernen Spezialtiefbau“, fasst Lars Heilfort die Vorteile der eRG 19 T hybrid zusammen.
Herausforderungen auf der Baustelle: Enge Raumverhältnisse und sensible Umgebung
Der Einsatz der eRG 19 T hybrid ist besonders herausfordernd, da die Baustelle im innerstädtischen Bereich am Friedrich-Krause-Ufer liegt. Die Baustelle ist eng und von Bahngelände sowie einer sensiblen Altbebauung umgeben. Der Zugang erfolgt über eine schmale Zufahrt, was den Bauablauf zusätzlich erschwert. Dennoch konnte das Baustellenteam die Herausforderungen meistern. Der erste Bauabschnitt wurde bereits abgeschlossen, der zweite Bauabschnitt war im Oktober 2024 zu mehr als 50 % fertiggestellt.
Fazit: Effizient, emissionsarm und zukunftsweisend
Das Projekt Port ONE Berlin zeigt, wie moderne Baustellen mit innovativer Technologie umweltfreundlicher und effizienter gestaltet werden können. Der Einsatz der eRG 19 T hybrid durch die BAUER Spezialtiefbau GmbH und die RTG Rammtechnik GmbH unterstreicht die Entwicklung hin zu nachhaltigeren Lösungen im Tiefbau. Dank der Kombination aus Hybridtechnik, modularer Bauweise und hoher Leistungsfähigkeit setzt das Projekt neue Maßstäbe für den Spezialtiefbau der Zukunft.
Bilder: (c) Bauer Gruppe