Die Stadt Homberg ist Heimat zahlreicher historischer Bauwerke, darunter auch die Stadtmauer. Im Zuge der Sanierungsarbeiten an einer der Hauptstraßen wurde festgestellt, dass der Bereich des Burgbergs Setzungen aufweist. Ein Gutachten bestätigte, dass die Fundamente der Stadtmauer und die angrenzende Straße über den Baugrund in einem direkten Zusammenhang stehen und sich gegenseitig beeinflussen.
Sanierungskonzept zur Erhaltung der Bausubstanz
Zur Erhaltung der historischen Bauwerke hat der Magistratsrat der Stadt eine ARGE beauftragt, bestehend aus der SPESA Spezialbau und Sanierung GmbH sowie der Fröde GmbH & Co. KG. Die Arbeitsgemeinschaft erhielt den Auftrag, ein umfassendes Sanierungskonzept, einschließlich Ausführungsplanung und Statik, zu erstellen und umzusetzen. Ziel war es, die Stadtmauer auf einer Länge von etwa 100 Metern zu sanieren und die Hersfelder Straße statisch zu sichern.
Umfassende Maßnahmen zur Stabilisierung
Silvio Stadach, Bauleiter der SPESA, betonte: „Unser Leistungsspektrum war sehr umfangreich.“ Hauptbestandteil der Maßnahmen war die Sanierung des Mauerwerks über eine Fläche von 400 m², inklusive Ausstemmen beschädigter Fugen, Reinigung und Neuverfugung. Zur weiteren Stabilisierung wurden 500 Meter Injektionsbohrungen vorgenommen und 250 Meter Mauerwerksnadeln verbaut. Außerdem wurde 40 t Mauerwerksverpressung ausgeführt. Zusätzlich kamen Titan-Kleinbohrpfähle direkt durch das Mauerwerk bis zu 12 Meter tief zum Einsatz.
Im Bereich der Straße wurden Kleinbohrpfähle als Pfahlbock verbaut. Der Mauerwerksfuß wurde mit Spritzbeton auf einer Gesamtlänge von 100 Metern bis 0,80 Meter Tiefe ertüchtigt. Wo der Verfall zu weit fortgeschritten war, wurde das Mauerwerk vollständig bis in eine Tiefe von einem Meter ausgetauscht, so Stadach. Die Arbeiten begannen im August 2022 und wurden im Juni 2024 abgeschlossen, wodurch die historische Stadtmauer von Homberg in neuem Glanz erstrahlt.