Die zunehmende Verkehrsbelastung auf der Bundesstraße 73 und den angrenzenden Straßen südlich von Hamburg hat zu einem erheblichen Bedarf an Ausbau des Autobahnnetzes in dieser Region geführt. Das Projekt A26 zielt darauf ab, die Hansestadt Stade mit der A7 zu verbinden und damit eine wesentliche Lücke im überregionalen Ost-West-Verkehr zu schließen.

Der aktuelle Stand der A26 und ihre Erweiterung

Ein erster Abschnitt der A26 von Stade bis zur Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Hamburg ist bereits in Betrieb genommen. Aktuell erfolgt der Bau der A26 West, die ein 8 km langes Verbindungsstück bis zur A7 darstellen wird. Beauftragt wurde die ARGE Hafenbahntunnel Hamburg, ein Zusammenschluss der August Reiners Bauunternehmung GmbH und BAUER Spezialtiefbau GmbH.

Geotextilummantelte Sandsäulen und Bohrpfahlwände

Der Bau der A26 West umfasst die Herstellung eines Tunnels unter dem Damm der Hafenbahn. Diese Baumaßnahme erfolgt in Trogbauweise und der Tunnel wird als Güterstrecke genutzt. BAUER Spezialtiefbau GmbH setzt dabei diverse Techniken zur Baugrundverbesserung ein, darunter geotextilummantelte Sandsäulen und Bohrpfahlwände.

Komplexe Bodenverhältnisse in einem Torfmoorgebiet sowie Einschränkungen durch Oberleitungsmasten und Hochspannungstrassen erschweren das Projekt. Ein BG 30 Bohrgerät, ein RG 25 Rammgerät und ein KLEMM KR 806-3GS Ankerbohrgerät werden eingesetzt, um die Herausforderungen zu bewältigen.

Einsatz digitaler Tools zur Effizienzsteigerung

Digitale Lösungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Realisierung des Projekts. Die Datenmanagementsoftware b-project dient zur Sammlung und Auswertung von Qualitäts- und Prozessdaten. Mithilfe von IoT-vernetzten Ankerkraftmessdosen konnten Probleme im Untergrund entdeckt und gelöst werden. Diese digitalen Werkzeuge erleichtern die Zusammenarbeit im Team und tragen zu einem effizienteren Arbeitsablauf bei.

Zeitrahmen und Abschluss der Bauarbeiten

Die Spezialtiefbau-Arbeiten begannen im November 2021 und sollen bis September 2026 abgeschlossen sein. Die Kombination aus traditionellem Ingenieurwesen und modernen Digitalisierungsmethoden ermöglicht es, den anspruchsvollen technischen Herausforderungen dieses Großprojekts gerecht zu werden.

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