Unter der Bodengruppe GI nach DIN 18196, „Bodenklassifikation für bautechnische Zwecke“, sind intermittierend gestufte Kies-Sand-Gemische zu verstehen. Sie gehört zur Hauptgruppe grobkörnigen Böden.

Intermittierend heißt hier, dass bestimmte Korngrößenbereiche zwischen Kleinst- und Größtkorn fehlen.

Erkennungsmerkmale

Die intermittierende Abstufung kann bei Betrachtung der Kornverteilungslinie aus dem Siebversuch erkannt werden. Durch das Fehlen von einem oder mehreren Korngrößenbereichen erscheint der Kurvenverlauf abgetreppt.

Auch durch die Ermittlung von Krümmungszahl c(u) oder Ungleichförmigkeitszahl c(c) kann die Bodengruppe bestimmt werden. So weist sie eine Ungleichförmigkeitszahl von größer oder gleich sechs auf und Krümmungszahlen von kleiner eins oder größer drei.

Beispiele

Ein typischer Vertreter sind vulkanische Schlacken.

Bautechnische Eigenschaften der Bodengruppe GI

Die DIN 18196 weist der Bodengruppe GI bautechnische Eigenschaften zu, wobei jedoch klar sein muss, dass es sich hier um „grobe Leitlinien“ handelt und nicht etwa um normative Festlegungen. Die Böden sind entsprechend immer im Einzelfall im Hinblick auf die jeweilige Fragestellung hin zu untersuchen und zu bewerten.

Folgende bautechnische Eigenschaften werden zugewiesen:

  • sehr große Scherfestigkeit
  • gute Verdichtungsfähigkeit
  • vernachlässigbar kleine Zusammendrückbarkeit
  • große Durchlässigkeit
  • mittlere Erosionsempfindlichkeit
  • vernachlässigbar kleine Frostempfindlichkeit

Bautechnische Eignung der Bodengruppe GI

Entsprechend den oben genannten Eigenschaften lässt sich die Eignung von Böden der Bodengruppe GI für diverse Bauaufgaben abschätzen.

Auch hier gilt, dass es sich nur um ungefähre Anhaltspunkte handelt, die keinen normativen Charakter haben. Die Beurteilung für den konkreten Einzelfall ist vom geotechnischen Sachverständigen vorzunehmen.

Als Baugrund eignet sich die Bodengruppe GI sehr gut geeignet. Flachgründungen, wie Einzelfundamente und Streifenfundamente, sind hier im Regelfall gut geeignet.

Die Eignung als Baustoff kann für verschiedene Aufgaben wie folgt eingeschätzt werden:

  • gut geeignet für Erd- und Baustraßen
  • sehr gut geeignet für Straßen- und Bahndämme
  • ungeeignet für Dichtungen
  • sehr gut geeignet für Stützkörper
  • geeignet für Dränagen